Russland Ukraine Konflikt

Twitter gibt Tor-Browser frei

Für die russische Bevölkerung wird es immer schwieriger, sich über soziale Medien auszutauschen. Die Implementierung einer Tor-Version in Twitter, soll es ermöglichen die von der Regierung veranlassten Sperrungen zu umgehen.
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CSO | 09. März 2022 11:31 Uhr
Twitter will der russischen Bevölkerung mit dem TOR Onion Browser die Möglichkeit geben, sich anonym im Netz auszutauschen und Informationen zu sammeln.
Twitter will der russischen Bevölkerung mit dem TOR Onion Browser die Möglichkeit geben, sich anonym im Netz auszutauschen und Informationen zu sammeln.
Foto: Sergei Elagin - shutterstock.com

In der ersten Märzwoche 2022 blockierte die russische Regierung die sozialen Netzwerke Facebook und Twitter, über die sich bis dahin viele Menschen in Russland über die aktuellen Geschehnisse im Krieg gegen die Ukraine austauschen konnten. Seit Dienstag dieser Woche steht den Twitter-Nutzern nun eine Möglichkeit zur Verfügung, die Sperre zu umgehen, da der Webdienst ein Netzwerk auf Basis des für Anonymität im Netz bekannten TOR-Browsers zur Verfügung stellt. "Dies ist möglicherweise der wichtigste und lange erwartete Tweet, den ich je verfasst habe. Im Namen von Twitter freue ich mich, das neue TOR Projekt Onion anzukündigen" twitterte Alec Muffett, Security-Experte und Entwickler des Enterprise Onion Toolkits am Dienstag.

"Unseren Dienst zugänglicher zu machen, hat für uns hohe Priorität" erklärte ein Twitter-Sprecher in einer E-Mail gegenüber dem Nachrichtenmagazin Motherboard. Auf der Website, auf der die Nutzer alle von Twitter unterstützten Browser finden ist nun auch der TOR-Onion-Dienst gelistet.

Im Jahr 2021 lag Russland laut Statista mit 14,35 Prozent nach den USA an zweiter Stelle bei der Anzahl der weltweiten Nutzer des TOR-Netzwerks, wobei Russlands Medienaufsichtsbehörde nach Medienberichten bereits seit Dezember 2021 große Teile des Netzwerk blockiert. Dieser Vorgang führt nicht dazu, dass das Netzwerk nicht mehr genutzt werden kann. Allerdings wird der Zugang sowie der Download der Software dadurch erschwert. (bw)

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Beate Wöhe leitet als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hat diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. Ihr obliegt die Betreuung der Experten sowie der weitere Ausbau der Community.