Nach Panzer-Entscheidung
Russische Hacker wollen Rache an Deutschland
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Die pro-russische Hackergruppe Killnet hatte offenbar versucht, deutsche Internetseiten von Behörden und Unternehmen lahmzulegen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bestätigte am Donnerstag (26. Januar) gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass man Kenntnis von "derzeit laufenden DDoS-Angriffen gegen Ziele in Deutschland" habe. Laut der Behörde werden insbesondere Websites von Flughäfen und "einzelne Ziele im Finanzsektor" sowie Websites der Bundes- und Landesverwaltung angegriffen.
Kurz nach dem die Entscheidung der Bundesregierung zur Panzerlieferung bekannt wurde, rief die Killnet-Bande zu einem "umfassenden Cyberangriff auf Deutschland" auf. In ihrem Telegram-Netzwerk schrieben die Hacker: "Die Apokalypse rückt immer näher" und verwendeten den Hashtag "#GermanyRIP" (Deutschland, Ruhe in Frieden). Berichten zufolge haben die Kriminellen zudem noch eine Liste mit spezifischen Zielen veröffentlich. Darin werden die Bundesregierung, die Finanzaufsicht Bafin, die Deutsche Bank sowie diverse Flughäfen genannt.
Brace for impact Germany. KillNet, Phoenix, Anon Russia, Infinity, all joining forced (more to come I am sure) for the #GermanyRIP campaign, with a target list having been shared too. pic.twitter.com/jEFHohFNcV
— Redacted CTI (@redactedcti) January 25, 2023
Wie das Handelsblatt berichtet, seien die die Webseiten mehrerer deutscher Flughäfen am Mittwochvormittag nicht erreichbar gewesen. Die Probleme seien aber bereits behoben worden. Demnach ist auch die Internetseite von Außenministerin Annalena Baerbock am Mittwoch Nachmittag kurzzeitig ausgefallen. Kurz zuvor soll Killnet auf Instagram damit geprahlt haben, dass sie die Seite angegriffen hätten. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine wird die Killnet-Gang mit mehreren Cyberattacken auf Ziele in den USA und Europa in Verbindung gebracht.
Wer wirklich hinter den aktuellen Angriffen steckt, ist bisher noch unklar. Das sei "bei Hacker-Kollektiven besonders schwierig" festzustellen, sagte ein BSI-Sprecher. "Es gibt von ihnen Aufrufe zu Aktionen, und dann beteiligen sich ganz viele." Die Angriffe auf Websites von Bundes- und Landesverwaltung seien jedoch bislang größtenteils abgewehrt worden und ohne gravierende Auswirkungen geblieben, so das BSI.