Ermittlungserfolg
Mitglied der Ransomware-Bande LockBit verhaftet
Foto: Alexander Geiger - shutterstock.com
Vom Autozulieferer Continental bis zum Rüstungskonzern Thales: Die Cybergang LockBit hat in den vergangenen Monaten zahlreiche Unternehmen gehackt und erpresst. Allein im September und Oktober sollen es fast 170 Opfer gewesen sein. Doch ein internationales Ermittlungsteam hat nun einen Verdächtigen in diesem Zusammenhang festgenommen. Am Donnerstag (10. November) gab Europol bekannt, dass ein 33-jähriger Russe in Kanada wegen seiner Rolle bei weltweiten LockBit-Ransomware-Angriffen auf kritische Infrastrukturen und große Industriekonzerne verhaftet wurde.
Ermittler fanden Hinweise auf LockBit-Beteiligung
Der Behörde zufolge beschlagnahmten die Ermittler zudem 8 Computer, 32 externe Festplatten und Kryptowährungen im Wert von 400.000 Euro aus dem Haus des Verdächtigten. Laut US-Strafanzeige fanden die kanadischen Strafverfolgungsbehörden dort auch Screenshots eines Tox-Austauschs mit "LockBitSupp" als Benutzername, Anweisungen zur Bereitstellung des Linux/ESXi-Schließfachs von LockBit und den Quellcode der Malware sowie "Fotos eines Computerbildschirms mit Benutzernamen und Passwörtern für verschiedene Plattformen, die Mitarbeitern eines LockBit-Opfers in Kanada gehören, das im Januar 2022 einen bestätigten LockBit-Angriff erlitten hat".
Nach den Angaben des US-Justizministeriums befindet sich der Angeklagte aktuell in Kanada in Haft und wartet auf seine Auslieferung an die Vereinigten Staaten. Ihm wird vorgeworfen, er habe geschützte Computer vorsätzlich beschädigt und Lösegeldforderungen übermittelt. Er soll Lösegeldzahlungen zwischen fünf und 70 Millionen Euro gefordert haben. Laut US-Strafverfolgung drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft.
Tipp: Sie möchten regelmäißg wichtige News zum Thema Cybersicherheit erhalten? Abnonnieren Sie doch einfach unseren kostenlosen Newsletter.