Eni SpA

Italienischer Ölriese gehackt

Italiens größtes Energieunternehmen Eni geht bei der Attacke auf seine Computersysteme von einem Ransomware-Befall aus. Die Ermittlungen laufen.
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CSO | 05. September 2022 09:11 Uhr
Eni betreibt unter den Marken Agip und Eni rund 480 Service-Stationen in Deutschland.
Eni betreibt unter den Marken Agip und Eni rund 480 Service-Stationen in Deutschland.
Foto: Vytautas Kielaitis - shutterstock.com

Ein weiterer Cyberangriff auf einen Betreiber kritischer Infrastrukturen und ein weiteres Mal gibt es nur wenige Informationen über den Vorfall: Wie Bloomberg berichtet, teilte der italienische Ölkonzern Eni SpA am 31. August mit, dass seine Computernetzwerke gehackt wurden. Bisher scheinen die Auswirkungen gering zu sein, die Ermittlungen der lokalen Behörden laufen bereits. Intern wird davon ausgegangen, dass es sich bei dem Angriff um eine Ransomware-Attacke handelt. Informationen über eine Lösegeldforderung oder veröffentlichte Daten gibt es bisher jedoch nicht.

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Kritische Infrastrukturen sind gefährdet

"Eni bestätigt, dass die internen Schutzsysteme in den vergangenen Tagen unbefugten Zugriff auf das Unternehmensnetzwerk erkannt haben" sagte ein Unternehmensvertreter auf eine Anfrage von Bloomberg. Eni ist der größte Gasversorger Italiens und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 76,57 Milliarden Euro. "Ransomware-Gruppen sind sich bewusst, dass Energieunternehmen möglicherweise bereit sind, große Lösegeldsummen im Austausch für die Entsperrung der betroffenen Systeme zu zahlen, um die Kontinuität der Dienstleistungen zu gewährleisten", erklärt Mirko Gatto, Chief Executive Officer des italienischen Cybersicherheitsunternehmens Yarix, gegenüber Bloomberg. Zudem könnten staatlich geförderte Cyberkriminelle Interesse daran haben, Energieversorger in europäischen Ländern anzugreifen, die besonders von Gas aus Russland oder Quellen außerhalb Europas abhängig seien.

Nur zwei Tage vor dem Cyberangriff auf Eni wurde bereits das Energiedienstleistungsunternehmen GSE gehackt, welches sich im Besitz des italienischen Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen befindet.

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Melanie Staudacher war Editor bei CSO. Ihr Schwerpunkt war IT-Security.