ALMA steht still
Internationales Radioteleskop-Observatorium gehackt
Foto: Framalicious - shutterstock.com
Eigentlich sollte es die Entstehung von Planeten und Sternen erforschen, nun steht es aufgrund eines Cyberangriffs still: das „Atacama Large Millimeter/submillimeter Array“, kurz ALMA. Das ALMA ist ein internationales Radioteleskop-Observatorium in den nordchilenischen Anden. Es wird von der Europäischen Südsternwarte (ESO), dem National Radio Astronomy Observatory (NRAO) und dem National Astronomical Observatory of Japan (NAOJ) betrieben. Am 29. Oktober wurde das ALMA von einer Cyberattacke getroffen, wobei die Radioteleskopantennen und die Webseite lahmgelegt wurden.
ALMA Services Affected by Cyberattack | Last Saturday, October 29, at 6:14 AM, the ALMA observatory in Chile suffered a cyberattack on its computer systems, forcing the suspension of astronomical observations and the public website.
— ALMA Observatory?? (@almaobs) November 2, 2022
Das ALAM Observatory teilte jedoch auf Twitter mit, dass die Gefahr eingedämmt sei und Spezialisten daran arbeiten würden, die betroffenen Systeme wiederherzustellen. Der Angriff habe weder die ALMA-Antennen noch wissenschaftlichen Daten beeinträchtigt. Dennoch sei es noch nicht möglich zu sagen, wann man die reguläre Arbeit wieder aufnehmen könne.
Given the nature of the episode, it is not yet possible to estimate a date for a return to regular activities. We are thankful for the support across the ALMA partnership (@TheNRAO, @ESO, and @prcnaoj_en) and apologize for any inconveniences resulting from the recovery efforts.
— ALMA Observatory?? (@almaobs) November 2, 2022
Laut ESO ist ALMA mit 66 Präzisionsantennen, die bis zu 16 Kilometer voneinander entfernt stehen können, das derzeit größte bodengebundene Astronomieprojekt. Darüber hinaus war ALMA an dem Projekt „Event Horizon Telescope“ beteiligt, welches 2019 das erste direkte Bild eines Schwarzen Lochs aufnahm.