Cyberangriff auf Chiphersteller?

Hackerbande will Daten von AMD gestohlen haben

Eine Hackerbande behauptet, sie habe Daten von AMD gestohlen. Dabei könnten unsichere Passwörter als Einfallstor gedient haben.
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CSO | 30. Juni 2022 09:28 Uhr
Der Chipriese AMD soll von einem Hackerangriff betroffen sein. Eine Cybercrime-Bande behauptet, mehr als 450 GB Daten gestohlen zu haben.
Der Chipriese AMD soll von einem Hackerangriff betroffen sein. Eine Cybercrime-Bande behauptet, mehr als 450 GB Daten gestohlen zu haben.
Foto: JHVEPhoto - shutterstock.com

Nach dem Datenklau bei Nvidia soll nun ein weiterer Chipriese davon betroffen sein. Laut einem aktuellen Blogbeitrag des Datenschutzportals Restore Privacy behauptet die Cybercrime-Bande RansomHouse, an Daten von AMD gekommen zu sein. Demnach will die Gang bereits Anfang des Jahres in das Netzwerk des Chipherstellers eingedrungen sein und mehr als 450 GB Daten erbeutet haben.

Hacker weisen auf schlechten Passwortschutz hin

Als Beweis dafür veröffentlichten die Hacker vor kurzem einige Daten auf ihrer Darknet-Seite, die von AMD stammen sollen. Bisher ist noch unklar, wie die Daten gestohlen wurden. Allerdings weisen die Cybergangster darauf hin, dass AMD-Mitarbeiter einfache Passwörter wie "password" zum Schutz von sensiblen Daten benutzt hätten. Auf Nachfrage des Datenschutzportals teilte das Chipunternehmen mit, darüber informiert zu sein. Der Fall werde derzeit untersucht. Doch ob der Hack tatsächlich stattgefunden hat und vertrauliche Daten gestohlen wurden, hat das Unternehmen bisher nicht bestätigt.

Infos zur RansomHouse-Gang

Die RansomHouse-Gruppe ist vermutlich gegen Ende 2021 zum ersten Mal aufgetaucht. Trotz der Parallelen zu anderen Ransomware-Banden verwendet die Gruppe offenbar keine Malware. Auf ihrer Darknet-Info-Seite beschreibt sie sich selbst als "professionelle Mediatoren-Community". Zusammen mit dem AMD-Hack listet die RansomHouse-Seite insgesamt sechs Opfer aus der ganzen Welt auf.

Julia Mutzbauer ist  Editor bei CSO. Ihr Schwerpunkt ist Security.