Ransomware
Hackerangriff legt Uni Duisburg-Essen lahm
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Die Universität Duisburg-Essen wurde nach eigenen Angaben Ziel eines Cyberangriffs. "Die gesamte IT-Infrastruktur musste daraufhin heruntergefahren und vom Netz getrennt werden", teilte die Uni am Montag mit. Deshalb stünden zentrale Dienste wie Microsoft-Office-Anwendungen, E-Mail und Festnetztelefonie aktuell nicht mehr zur Verfügung. Auch interne Verwaltungssysteme seien betroffen.
Täter erpressen Uni mit Veröffentlichung im Darknet
Bei dem Angriff seien große Teile der IT-Infrastruktur verschlüsselt worden, heißt es weiter. Die Täter hätten auch eine Lösegeldforderung gestellt. Um welchen Betrag es sich dabei handelt, wurde bisher noch nicht bekannt gegeben. Laut Direktorin Barbara Albert drohen die Hacker zudem damit, die erbeuteten Daten im Darknet zu veröffentlichen. Die Hochschulleitung hat nach eigenen Angaben die zuständigen Sicherheitsbehörden informiert und Anzeige erstattet.
Einem WDR-Bericht zufolge liegt der Fall inzwischen bei der Kölner Staatsanwaltschaft. Die Behörde rechne mit einem schwierigen Ermittlungsverfahren, heißt es dazu. Ein Sprecher teilte mit, dass solche Angriffe erfahrungsgemäß auf internationale Hackergruppen zurückzuführen seien. Im aktuellen Fall sei man aber noch in einem frühen Stadium und ermittle noch gegen Unbekannt.
Störung des laufenden Uni-Betriebs
Mit mehr als 41.000 Studierenden zählt die Universität Duisburg-Essen zu den größten Hochschulen Deutschlands. Da der Internetauftritt seit dem Vorfall stark eingeschränkt ist, wurde eine provisorische Website eingerichtet: Unter uni-due.org stehen wichtige Infos für Studierende und Mitarbeiter bereit. Dort heißt es, IT-Spezialisten der Hochschule seien bereits dabei, den Schaden zu erheben und die betroffenen Systeme wiederherzustellen. Wie lange dies dauern wird, sei jedoch unklar.
Die Angaben auf der Info-Seite zeigen, wie stark sich der Angriff auf den Uni-Alltag auswirkt. Unter anderem heißt es dort, dass die Abgabefristen aller schriftlich einzureichenden Prüfungsarbeiten pauschal um 14 Tage verlängert werden. Zudem wird darauf hingewiesen, dass derzeit keinerlei Zeugnisse und Notenspiegel ausgestellt werden können, ebenso wenig Bescheinigungen, die sich auf Informationen aus dem Campus-Managementsystem beziehen.
Update: Die Uni Duisburg-Essen wurde nach eigenen Angaben am Mittwoch (14.Dezember) erneut von einer Cyberattacke getroffen. Deshalb war die neue Website an diesem Tag nicht mehr erreichbar. Ob es in diesem Fall auch eine Lösegeldforderung gab, ist nicht bekannt.
Die Leitung der Uni forderte daraufhin die Studierenden sowie das Lehrpersonal auf, ihre Passwörter zu ändern.
Die Könlner Staatsanwaltschaft rechnet mit einem monatelangen Verfahren, vermutlich auch mit internationalen Bezügen.