Thales
Hacker wollen Daten von großem Rüstungskonzern gestohlen haben
Foto: sylv1rob1 - shutterstock.com
Der französische Rüstungskonzern Thales ist offenbar Ziel eines Cyberangriffs geworden. Die Hackergruppe LockBit 3.0 habe nach eigenen Angaben Daten gestohlen und mit einer Veröffentlichung gedroht, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Beweise für den Hack gebe es bisher jedoch noch nicht.
Wie der Konzern gegenüber dem Nachrichtendienst Reuters erklärte, sei bislang auch keine direkte Lösegeldforderung eingegangen. Die Hacker hätten lediglich angekündigt, dass sie die gestohlenen Daten am 7. November ins Darknet stellen. Der Konzern ist auch an internationalen Technologieprogrammen wie dem europäischen Satellitenprogramm Galileo und dem Luftfahrtprogramm SESAR beteiligt.
Nach eigenen Angaben hat Thales interne Ermittlungen eingeleitet und die nationale französische Cybersicherheitsbehörde ANSSI informiert. Eine Anzeige bei der Polizei sei aber bislang noch nicht gestellt worden, heißt es weiter.
Das ist jedoch nicht der erste Fall bei Thales. Berichten zufolge hatte die LockBit-Bande bereits im Januar Daten des Rüstungsunternehmens entwendet und veröffentlicht. Der Konzern erklärte damals gegenüber der französischen Zeitung "Le Parisien", dass es sich um Daten "von geringer Sensibilität" und von außerhalb der zentralen Informationssysteme des Unternehmens handle.
Wie aktuelle Sicherheitsanalysen zeigen, hat sich LockBit nach der Auflösung von Conti zu einer der gefährlichsten Ransomware-Banden entwickelt. Von Juli bis September 2022 registrierte das Sicherheitsunternehmen Digital Shadows 600 Ransomware-Angriffe, von denen 35 Prozent auf LockBit zurückzuführen waren.
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