Cyberangriff auf das Fraunhofer-Institut in Halle
Fraunhofer-Daten für 2,2 Millionen Dollar im Darknet
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Das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS) in Halle ist Opfer eines Cyberangriffs geworden. Wie der MDR berichtet, habe das Institut "auf den Vorfall umgehend reagiert und Vorkehrungen zur maximalen Schadensbegrenzung getroffen." Die Lage sei unter Kontrolle.
Laut Angaben des IMWS handele es sich um einen lokalen Vorfall und der Standort in Halle sei der einzige betroffene der Fraunhofer-Gesellschaft.
Daten im Darknet verfügbar
Mittlerweile werden Daten des IMWS im Darknet zum Verkauf angeboten. Zwar wirke das Angebot auf der Verkaufsplattform "Industrial Spy" dem MDR zufolge echt, doch die Kriminellen würden nicht zeigen, welche Daten sie tatsächlich gestohlen haben. Dies sei ungewöhnlich, da sich potenzielle Käufer so kein Bild von Art und Qualität der Daten machen könnten. Dennoch verlangen die Verkäufer für 320,8 Gigabyte Daten 2,2 Millionen Dollar.
Der Nachrichtendienst Watson hat eigene Recherchen angestellt und schreibt, dass die Attacke bereits am 14. April stattgefunden hat.
Fraunhofer kauft Daten nicht zurück
Wie das Landeskriminalamt mitteilte, ging mit der Cyberattacke eine erpresserseitige Lösegeldforderung einher auf die die Fraunhofer-Gesellschaft nicht einging. "Der Vorstand der Fraunhofer-Gesellschaft hat in enger Abstimmung mit dem Fraunhofer-Senat entschieden, organisierte Kriminalität nicht durch Geldzahlungen zu unterstützen", so die Gesellschaft auf Nachfrage des MDR.
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