Darknet-Seite abgeschaltet
BKA verhaftet Darknet-Betreiber
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Der Darknet-Marktplatz "Deutschland im Deep Web" galt über mehrere Jahre hinweg als Hauptanlaufstelle für den illegalen Drogenhandel. In diesem Zusammenhang hat das Bundeskriminalamt (BKA) nun gemeinsam mit der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) einen 22-jährigen Studenten aus Niederbayern verhaftet.
Laut einem ZCB-Sprecher war der Tatverdächtige den Behörden schon zuvor bekannt. Demnach war er bereits im Jahr 2019 verurteilt worden, weil er sich in das Netzwerk einer Schule gehackt hatte. Die Darknet-Plattform soll er seit November 2018 betrieben haben. Nach Angaben des BKAs erfolgte die Festnahme am Dienstag (25. Oktober). Im Rahmen der Ermittlungen seien auch zwei Wohnungen durchsucht und zahlreiche Beweismittel wie Computer, Datenträger und Handys beschlagnahmt worden.
Den Ermittlern zufolge tauchte die Darknet-Seite erstmals im Jahr 2013 im Tor-Netzwerk auf. 2016 habe der Täter des Amoklaufs in München die damalige Plattform genutzt, um sich die Tatwaffe und Munition zu beschaffen. Im Jahr 2017 wurde die Website dann durch das BKA abgeschaltet. Zudem wurde der damalige Betreiber verhaftet und zu sieben Jahren Haft verurteilt.
Darknet-Betreiber droht bis zu zehn Jahre Haft
Laut BKA folgten 2018 zwei weitere Fassungen der Darknet-Plattform, auf denen vor allem mit Drogen gehandelt wurde. Auf der zweiten sollen rund 16.000 registrierte User gewesen sein, davon insgesamt 72 aktive Händler. Diese soll bereits seit März nicht mehr erreichbar sein. Das aktuelle Strafverfahren richtet sich nach Angaben der Behörden gegen den Betreiber der dritten Version. Dem Beschuldigten werde vorgeworfen, eine kriminelle Handelsplattform im Internet betrieben zu haben. Ihm droht eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren.
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