eco IT-Sicherheitsumfrage 2022
Bedrohungslage spitzt sich weiter zu
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Vor dem Hintergrund der zunehmenden Cyberbedrohungen, haben 54 Prozent der deutschen Unternehmen im vergangenen Jahr ihre Ausgaben für IT-Sicherheit erhöht. Doch rund 94 Prozent der Security-Fachleute gehen davon aus, dass sich die Bedrohungslage in Deutschland weiter verschärfen wird. Das hat der Verband der Internetwirtschaft eco im Rahmen einer Umfrage unter 145 Sicherheitsexperten festgestellt.
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Ransomware bleibt Risiko Nummer eins
Trotz der erhöhten Investitionen geben 44 Prozent der Befragten an, dass das wirtschaftliche Ausmaß der Schäden durch Cyberangriffe gleich geblieben ist. 32 Prozent der Unternehmen hatten in den vergangenen 12 Monaten Probleme durch IT-Sicherheitsvorfälle. Laut Studie handelt es sich dabei meist um Ransomware-Attacken (21 Prozent). "Erpressungstrojaner sind offenbar bei Cyberkriminellen als lukrative Einnahmequelle immer noch hoch im Kurs", so die Autoren der Studie. Aufgeholt haben jedoch andere Formen der Cyberkriminalität. Auf Platz zwei liegt Website-Hacking mit 18 Prozent. Insbesondere Schadensfälle mit Datendiebstahl haben stark zugenommen und liegen nun mit ebenfalls 18 Prozent gleichauf. Nur bei neun Prozent aller durch Cyberangriffe Geschädigten hatte eine Versicherung den Schaden aufgefangen.
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Sicherheitskonzepte fürs Home-Office fehlen
Nach Einschätzung von 80 Prozent der Befragten hat die Corona-Pandemie erheblich zur angespannten Sicherheitslage beigetragen. Erfolgreiche Angriffe im Home-Office gab es bei rund 16 Prozent der Unternehmen, so das Ergebnis der eco-Umfrage.
"In Anbetracht einer wachsenden Bedrohungslage und Verwundbarkeiten durch mehr Mitarbeiter im Home-Office schützen sich viele Unternehmen nicht ausreichend vor Cyberangriffen", warnt Oliver Dehning, Leiter der Kompetenzgruppe Sicherheit im eco-Verband. "Insbesondere vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen fehlt ein Sicherheitskonzept für Remote-Arbeitsplätze", betont der Experte. Dazu gehörten beispielsweise Maßnahmen zur Sensibilisierung der Mitarbeiter, die die Cyber-Resilienz insgesamt erhöhen. Laut der Befragung zählt die Aufklärung der Beschäftigten zu den wichtigsten Sicherheitsthemen. Auf Platz zwei und drei rangieren Notfallplanung und Spam-Schutz.
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