eco IT-Sicherheitsumfrage 2022

Bedrohungslage spitzt sich weiter zu

Auch wenn Unternehmen vermehrt in Cybersecurity investieren, bleibt die Bedrohungslage weiter angespannt. So das Ergebnis der aktuellen eco Sicherheitsumfrage.
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CSO | 22. Februar 2022 17:20 Uhr
Obwohl Unternehmen die Ausgaben für IT-Sicherheit im vergangenen Jahr erhöht haben, spitzt sich die Bedrohungslage weiter zu.
Obwohl Unternehmen die Ausgaben für IT-Sicherheit im vergangenen Jahr erhöht haben, spitzt sich die Bedrohungslage weiter zu.
Foto: Vectorium - shutterstock.com

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Cyberbedrohungen, haben 54 Prozent der deutschen Unternehmen im vergangenen Jahr ihre Ausgaben für IT-Sicherheit erhöht. Doch rund 94 Prozent der Security-Fachleute gehen davon aus, dass sich die Bedrohungslage in Deutschland weiter verschärfen wird. Das hat der Verband der Internetwirtschaft eco im Rahmen einer Umfrage unter 145 Sicherheitsexperten festgestellt.

eco IT-Sicherheitsumfrage 2022: Sicherheitsexperten gehen davon aus, dass Cyberbedrohungen weiter zunehmen.
eco IT-Sicherheitsumfrage 2022: Sicherheitsexperten gehen davon aus, dass Cyberbedrohungen weiter zunehmen.
Foto: eco

Ransomware bleibt Risiko Nummer eins

Trotz der erhöhten Investitionen geben 44 Prozent der Befragten an, dass das wirtschaftliche Ausmaß der Schäden durch Cyberangriffe gleich geblieben ist. 32 Prozent der Unternehmen hatten in den vergangenen 12 Monaten Probleme durch IT-Sicherheitsvorfälle. Laut Studie handelt es sich dabei meist um Ransomware-Attacken (21 Prozent). "Erpressungstrojaner sind offenbar bei Cyberkriminellen als lukrative Einnahmequelle immer noch hoch im Kurs", so die Autoren der Studie. Aufgeholt haben jedoch andere Formen der Cyberkriminalität. Auf Platz zwei liegt Website-Hacking mit 18 Prozent. Insbesondere Schadensfälle mit Datendiebstahl haben stark zugenommen und liegen nun mit ebenfalls 18 Prozent gleichauf. Nur bei neun Prozent aller durch Cyberangriffe Geschädigten hatte eine Versicherung den Schaden aufgefangen.

eco IT-Sicherheitsumfrage 2022: Unternehmen sind meistens Opfer von Ransomware-Attacken.
eco IT-Sicherheitsumfrage 2022: Unternehmen sind meistens Opfer von Ransomware-Attacken.
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Sicherheitskonzepte fürs Home-Office fehlen

Nach Einschätzung von 80 Prozent der Befragten hat die Corona-Pandemie erheblich zur angespannten Sicherheitslage beigetragen. Erfolgreiche Angriffe im Home-Office gab es bei rund 16 Prozent der Unternehmen, so das Ergebnis der eco-Umfrage.

"In Anbetracht einer wachsenden Bedrohungslage und Verwundbarkeiten durch mehr Mitarbeiter im Home-Office schützen sich viele Unternehmen nicht ausreichend vor Cyberangriffen", warnt Oliver Dehning, Leiter der Kompetenzgruppe Sicherheit im eco-Verband. "Insbesondere vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen fehlt ein Sicherheitskonzept für Remote-Arbeitsplätze", betont der Experte. Dazu gehörten beispielsweise Maßnahmen zur Sensibilisierung der Mitarbeiter, die die Cyber-Resilienz insgesamt erhöhen. Laut der Befragung zählt die Aufklärung der Beschäftigten zu den wichtigsten Sicherheitsthemen. Auf Platz zwei und drei rangieren Notfallplanung und Spam-Schutz.

eco IT-Sicherheitsumfrage 2022: Das wichtigste Sicherheitsthema ist die Sensibilisierung der Mitarbeiter.
eco IT-Sicherheitsumfrage 2022: Das wichtigste Sicherheitsthema ist die Sensibilisierung der Mitarbeiter.
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Julia Mutzbauer ist  Editor bei CSO. Ihr Schwerpunkt ist Security.